Apthen können auch im Genitalbereich vorkommen, hauptsächlich treten sie jedoch im Mundbereich auf und machen den Betroffenen damit das Leben schwer. Ob an der Zunge, Lippe, Gaumen oder an der Wange - Apthen sind, auch wenn sie zum Teil nur stecknadelkopfgross sind, sehr schmerzhaft und unangenehm, vor allem durch Berührung beim Essen oder bei Kontakt mit sauren Nahrungsmitteln oder Getränken.
2 - 10 % der Deutschen leiden regelmässig an der Erkrankung, über deren genaue Ursache sich die Wissenschaft noch heute uneinig ist.
Sicher ist, dass es sich bei der Entstehung um ein multifaktorielles Geschehen handelt und die Mundschleimhaut schon zuvor leicht entzündet sein muss, damit die Aphte überhaupt entstehen kann. Risikofaktoren hierfür sind Hormonschwankungen, eine mangelhafte Mundhygiene, Vitamin-Eisen oder Zinkmangel, ein geschwächtes Immunsystem, genetische Veranlagung und vor allem Stress.
Es konnte herausgefunden werden, dass Patienten mit erhöhtem Stresslevel und erhöhtem “Stresshormon” Cortisol besonders häufig an Aphten leiden.
Die Bevölkerungsgruppe mit dem höchsten Vorkommen an Aphten sind die 16 bis 30-Jährigen mit 63,3%, gefolgt von der Gruppe der 31 bis 45-Jährigen mit 20% und den 46 bis 60-Jährigen mit nur noch 16,7%, wobei Frauen häufiger befallen sind als Männer.
Die Minoraphten sind nur wenige Millimeter gross und heilen normalerweise innerhalb von 1-2 Wochen wieder ab. Die Ausbreitung ist eher oberflächlich und hinterlässt keine Narben.
Wesentlich unangenehmer sind die Majorapthen, welche bis zu 3 cm gross werden können und deren Abheilung oft mehrere Wochen oder sogar Monate betragen kann und meist einhergeht mit Narbenbildungen, da die Majoraphten die Mundschleimhaut deutlich tiefer schädigen als die Minoraphten.
Die dritte Gruppe sind die herpetiformen Apthen, da sich diese ähnlich wie Herpes im gesamten Mundbereich ausbreiten und in hoher Anzahl vorkommen und durch dieses hohe Vorkommen deutlich schmerzhafter sind als die Major- oder Minorapthen. Glücklicherweise ist dies eine eher seltene Form der Apthen.
Generell ist es erst mal wichtig zu wissen, dass Aphten nicht ansteckend sind. Eine Behandlung ist generell also erst einmal nicht notwendig, kann zur Schmerzlinderung und Verhinderung von bakteriellen Superinfektionen jedoch durchaus angezeigt sein. Von einer Superinfektion spricht man, wenn sich die Läsion der Mundschleimhaut durch den Entzündungsvorgang und den eingeschränkten Schutz erneut mit anderen Bakterienstämmen infiziert. In diesen Fällen kann sogar ein Antibiotikum angezeigt sein.
Ansonsten helfen desinfizierende Mundspülungen, sowie schmerzlindernde Cremes und Salben auf Lidocainbasis. Als Hausmittel haben sich Kamille- und Myrrhetinkturen sowie Teebaumöl bewährt.
Vorbeugend hilft es, eine perfekte häusliche Mundhygiene zu betreiben sowie die regelmässige zahnärztliche Kontrolle durchführen zu lassen. Ausserdem sollte man versuchen, und das nicht nur im Sinne der Mundgesundheit, Phasen mit erhöhtem Stressaufkommen und Schlafmangel zu vermeiden.
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