Grundsätzlich sollten Beschwerden an den Zähnen besser zeitnah von einem Zahnarzt abgeklärt werden.
Selbstdiagnosen können zu falschen Schlussfolgerungen führen und gefährliche Infektionen können verschleppt werden. Mal davon abgesehen, dass eine adäquate Therapie sowieso nur in einer Zahnarztpraxis und weniger im häuslichen Badezimmer durchgeführt werden kann.
Trotzdem gibt es ein paar Massnahmen, um Zahnschmerzen zu lindern, sei es weil man gerade auf Reisen ist, weil die Zahnarztpraxis des Vertrauens bereits geschlossen ist oder weil man sich am Wochenende nicht in einer fremden Praxis in die zahnärztliche Notfall-Versorgung begeben möchte.
Bei Schwellungen sollte immer gekühlt werden, aber auf keinen Fall direktes Eis auf die Haut - das ist zu kalt! Wenn ein Kühlpack benutzt wird, immer in ein Handtuch einwickeln. Ist kein Eis oder Kühlpack vorhanden, kann auch ein feuchter Waschlappen Linderung verschaffen.
Leichte Schmerzmittel, wie Ibuprofen oder Paracetamol, helfen ebenso die Zeit bis zur Vorstellung in einer Zahnarztpraxis zu überbrücken. Hierbei sollte unbedingt der Beipackzettel gelesen werden und die Maximaldosis niemals überschritten werden. Wenn selbst das nicht mehr hilft, ist es dringend ratsam, sich in zahnärztliche Behandlung zu begeben.
Sind die Schmerzen nicht von Dauer, sondern werden nur bei kalten oder süssen Speisen ausgelöst, sollte man diese bis zur Vorstellung in der Praxis möglichst vermeiden, um den Zahn nicht unnötig zu reizen.
Eine erste Eigendiagnose kann manchmal durch einen genauen Blick in den Spiegel getroffen werden. Eine gute Lichtquelle ist hierbei wichtig.
Ist vielleicht irgendwo ein Loch in den Zähnen zu sehen oder ist eine Füllung unbemerkt herausgefallen?
Karies ist leider nicht immer leicht zu erkennen, vor allem nicht im heimischen Badezimmer. Oftmals kann selbst der Zahnarzt die Karies nur mit einem Röntgenbild bestätigen.
Karies ist aber nicht unbedingt der Hauptverursacher von Zahnschmerzen, sondern häufig ist ein entzündeter oder abgestorbener Nerv die Ursache für den typischen pulsierenden Schmerz. Das äussert sich oftmals durch Schmerzen beim Aufbeissen auf den Zahn. Manchmal kommt dem Patienten der Zahn auch länger vor und kommt beim Aufbeissen als erstes auf.
Typisch für eine akute Nerventzündung ist auch, dass die Schmerzen beinahe schlagartig verschwunden sind, wenn kaltes Wasser getrunken wird.
Wenn das Zahnfleisch rund um einzelne Zähne angeschwollen ist und auf Druck empfindlich reagiert, kann das ein Hinweis auf das Vorliegen einer Parodontitis sein. Blutet das Zahnfleisch manchmal und sind die Zähne locker und kälteempfindlich?
Dann wird es höchste Zeit dies abklären und behandeln zu lassen, denn wir wollen die Zähne ja so lang wie möglich behalten.
Dabei kommt es ganz darauf an, was für ein Eingriff vorgenommen wurde:
Handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff, wie die Extraktion eines Zahnes oder das Setzen eines Implantats, werden Sie im Normalfall von Ihrem behandelnden Arzt die passenden Schmerzmittel mitbekommen haben. Ist das nicht das Fall, so können freiverkäufliche Mittel, wie Ibuprofen oder Paracetamol, in der Apotheke besorgt werden. Bitte lesen Sie vor der Einnahme den Beipackzettel und achten Sie strikt darauf, niemals die Maximaldosis zu überschreiten.
Auch kann das Kühlen mit einem in ein Handtuch gewickeltes Kühlpack oder ein nasser Waschlappen zur Kühlung aufgebracht werden.
Körperliche Anstrengung, Rauchen und Alkohol sind nach chirurgischen Eingriffen zu vermeiden, da die Gefahr von Nachblutungen und Infektionen erhöht ist.
Schmerzen nach einer Behandlung der Wurzel können ebenfalls für kurze Zeit normal sein und sollten - wie oben beschrieben - medikamentös und durch Kühlen behandelt werden.
Ausserdem können in seltenen Fällen Schmerzen nach Füllungen auftreten, dies passiert bei Unverträglichkeiten gegen Inhaltsstoffe im Füllungswerkstoff oder wenn die Behandlung sehr nah am Nerv stattgefunden hat. Sollten die Schmerzen andauern, sollte nochmals der behandelnde Zahnarzt zu Rate gezogen werden, um die Situation einzuschätzen.
Zahnschmerzen können durchaus auch auf andere Bereiche des Körpers ausstrahlen.
Bei Nerventzündungen werden von den betroffenden Patienten häufig auch Ohrenschmerzen angegeben. Gar nicht so selten werden Patienten mit Ohrenschmerzen von einem Hals- Nasen - und Ohrenarzt an eine zahnärztliche Praxis verwiesen, um Probleme dentaler Art auszuschliessen.
Dies liegt einfach daran, dass der Nerv, welcher die Ober- und Unterkiefer des Menschen versorgt, seine Teilungsstelle sehr nah am Innenohr des Menschen hat.
Und auch Kopfschmerzen können Folge von Zahnschmerzen sein. Seltener durch Karies oder Nerventzündungen, sondern häufiger aufgrund von Überlastung der Kiefermuskulatur durch Knirschen oder Pressen. Diese Überlastung der Kaumuskulatur wirkt sich auch auf Nacken-, Schulter- und Rückenmuskulatur aus und kann unangenehme chronische Schmerzen zur Folge haben.
Umgekehrt können Zahnschmerzen durch andere Erkrankungen hervorgerufen. Typisch ist hierbei die Entzündung der Kieferhöhle, die Sinusitis Maxillaris.
Da einige Zähne im Oberkiefer mit den Wurzelenden in der Kieferhöhle stehen, sind bei einer akuten Sinusitis oft die Zähne empfindlich auf Kaudruck.
Bei regelmässigen Zahnschmerzen sollte die Ursache unbedingt von einem Zahnarzt abgeklärt werden. Zahnschmerzen haben immer einen Grund und nur in wenigen Ausnahmefällen gehen die Schmerzen von allein wieder weg.
Empfindlichkeiten auf Wärme sind oftmals kein gutes Zeichen, denn das ist häufig ein Anzeichen auf eine Entzündung des Nervs.
Kälteempfindlichkeit kann verschiedenste Ursachen haben.
Eine beginnende Karies kann zum Beispiel ein Grund sein: Hierbei wird der Schmelz porös und wirkt nicht mehr so gut als Kältepuffer gegenüber dem Nerv im Zahn.
Alternativer Auslöser kann auch eine Füllung sein, welche nicht mehr richtig am Zahn klebt und die Kälte somit schneller zum Nerv leitet.
Freiliegende Zahnhälste durch zurückgegangenes Zahnfleisch löst ebenfalls eine erhöhte Empfindlickeit gegenüber kalten Speisen und Getränken aus, ebenso wie durch Zahnfleischentzündung verursachte Zahnfleischtaschen.
Auch wurzelbehandelte Zähne können als kälteempfindlich wahrgenommen werden. In diesen Fällen ist aber nicht der eigentliche Zahn empfindlich, sondern der den Zahn umgebende und entzündete Knochen.
Gerade in der Schwangerschaft ist ein engmaschiges Kontrollintervall in einer zahnärztlichen Praxis notwendig, denn durch die hormonelle Veränderung ist das Risiko einer Zahnfleischentzündung (Schwangerschaftsgingivitis) deutlich erhöht.
Sollte es aus irgendwelchen Gründen zu Schmerzen kommen, können natürlich auch schwangere Frauen behandelt werden, wenn auch in einigen Dingen nur mit Einschränkungen.
Die meisten Medikamente sind während einer Schwangerschaft verboten und somit kann dies die Behandlung erschweren. Auch werden Röntgenbilder nur im absoluten Notfall und nach Rücksprache mit dem Gynäkologen angefertigt.
Betäubungen können mit bestimmten Anästhetika ohne Risiko für das Baby vorgenommen werden.
Oftmals wird bei Schwangeren nur eine Notfallversorgung vorgenommen und die abschliessende Behandlung nach Ende der Schwangerschaft fortgesetzt.
Hier gibt es eigentlich nur eine Antwort: Auf schnellstem Weg einen Zahnarzt aufsuchen.
Wenn die Milchzähne Schmerzen bereiten, dann ist meist eine fortgeschrittene Karies oder eine Nerventzündung vorhanden. Eine häusliche “elterliche” Diagnose ist schwierig und eine Behandlung nicht möglich: Hier gibt es keine Tabletten oder Pasten aus der Apotheke, die helfen könnten, sondern es ist eigentlich immer eine zahnmedizinische Intervention notwendig.
Sollten die Zähne beim “Rauswachsen” Schmerzen bereiten, gibt es in der Apotheke Gels, die einmassiert werden können.
Weiterhin helfen “Beissringe” dabei, dem Kind die Schmerzen zu nehmen, denn das Kind weiss schon instinktiv, was gegen die Schmerzen hilft - Druck auf die entsprechende Stelle ausüben.
Weiterhin können Sie als Eltern schon vor den ersten Zähnchen das Zahnfleisch mit speziellen Fingerlingen massieren, dies lockert das Gewebe und erleichtert den “Durchbruch” der Zähne. Auch Salbei- oder Kamilletinkturen lindern die Schmerzen.